Fragebogen zur Mehrebenenkompetenzanalyse

Im Projekt wurde ein standardisiertes Befragungsinstrument entwickelt, das die Kompetenzen von Mitarbeitern, Teams und Organisation mit verhaltensbasierten Indikatoren hinterlegt und potenzielle Einflussfaktoren auf die Kompetenzen sowie auf deren Zusammenspiel (Kompetenzstruktur) enthält.

Die Einflussfaktoren im Fragebogen wurden jeweils auf die Problemstellungen unserer Praxispartner abgestimmt und gemäß aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt und operationalisiert:

  • Abgebildet werden die vier Kompetenzdimensionen Komplexitätsbewältigung, Selbstreflexion, Kooperationsfähigkeit und Kombinationsfähigkeit (zu den Kompetenzdimensionen) auf den verschiedenen Kompetenzebenen.
  • Weitere integrierte Einflussfaktoren sind zum Beispiel die individuelle und kollektive Selbstwirksamkeitserwartung (siehe sozial-kognitive Theorie), Werthaltungen und Arbeitsumgebungsbedingungen.
  • Um die Verständlichkeit für alle Mitarbeiter zu sichern, wurden alle sprachlichen Formulierungen mit den Unternehmen abgestimmt.
  • Der Fragebogen folgt Kriterien zur Verbesserung von Selbsteinschätzungen (Mabe & West, 1982; Moser, 1999). Zur Prüfung der Güte ist zudem eine Kurzskala zur „sozialen Erwünschtheit“ integriert.
  • In den Fragebogen gingen für die einzelnen Unternehmen relevante Ergebniskriterien ein, die in Workshops und Expertengesprächen ermittelt wurden, dazu gehören z.B. Fragen zur Veränderung innerhalb der Unternehmung oder zum Vertrauen gegenüber der Organisation.
  • Es sind Validierungskriterien auf mehreren Ebenen integriert, z.B. Selbstwirksamkeitserwartung, Erfolg und Innovation. Reliabilität, Validität sowie Praktikabilität wurden über den Einsatz in sechs Organisationen bestätigt, wobei insgesamt 505 Mitarbeiter befragt wurden.

Das Ergebnis ist ein diagnostisches Instrument mit Baukastenprinzip, welches an das jeweilige Unternehmen und dessen Fragestellungen angepasst werden kann. Mit dem Instrument lassen sich Stärken und Schwächen, Wirkungszusammenhänge zwischen den Kompetenzebenen sowie Hebel in der Kompetenzstruktur spezifizieren. Die Erprobung zeigte, dass mit der Diagnostik gleichermaßen Erkenntnisse für Forschungszwecke sowie spezifisch für Unternehmensentwicklungen gewonnen werden können.

Wenn Sie sich einen weiteren Eindruck des Instruments machen wollen, empfehlen wir Ihnen den Selbsttest auszuprobieren. Dieser basiert auf dem Projektfragebogen und liefert Ihnen eine Analyse Ihrer persönlichen Kompetenzstruktur.

Quellen:

  • Mabe, P. A., & West, S. G. (1982). Validity of self-evaluation of ability: A review and meta-analysis. Journal of Applied Psychology, 67(3), 280-296.
  • Moser, K. (1999). Selbstbeurteilung beruflicher Leistung: Überblick und offene Fragen. Psychologische Rundschau, 50(1), 14-25.

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