Das WERDE-System verbindet zwei grundlegende Ansichten des menschlichen Handelns. Zum Einen werden Kompetenzen als Fähigkeit zum selbstorganisierten, kreativen Handeln in Situationen mit offenem unvorhersehbarem Ausgang interpretiert, zum Anderen sind Werte Bestandteile dieser Fähigkeiten, als sogenannte Kompetenzkerne (Erpenbeck & Brenninkmeijer, 2007). Werte sind stets ein Ergebnis von Wertungsprozessen und schaffen eine Verbindung zwischen dem Subjekt der Wertung, also demjenigen der bewertet und dem Objekt der Wertung, sprich das was bewertet wird. Mittels Werten wird Handeln trotz unbekannter Zukunft möglich und sie bringen ein gewisses Maß an Sicherheit und Planung, da man sein Verhalten an ihnen orientieren kann. So können Werte eine Brücke zwischen fehlender Kenntnis und Handeln schlagen.
Dabei werden verschiedene Wertarten unterschieden:

• Genusswerte: Der Wertende wird dazu gebracht, eine Handlungen zu bevorzugen, die ihm – physischen oder geistigen – Genuss verschaffen (z.B. das Genießen von Essen oder Kunst).
• Nutzenwerte: Der Wertende bevorzugt eine Handlung, die ihm Nutzen im weitesten Sinne verspricht. Dabei kann es sich z.B. um den Nutzen aus genialen Entdeckungen und Entwicklungen handeln oder den Nutzen, der aus einer Organisation oder einem Beziehungsgeflecht entsteht.
• Ethische Werte: Werte, die das Wohl vieler oder aller Menschen ohne Ansehen der Person zum Handlungsanliegen machen. Dabei kann es sich um ethisch hoch stehende und als solche akzeptierte Personen handeln oder um ihr Wirken, ethische Grundsätze auch aktiv und praktisch durchzusetzen oder es kann um die Fähigkeit gehen, ethisches Verhalten wissenschaftlich zu begründen und methodisch weiterzugeben.
• Politische Werte: Werte bewegen einzelne Menschen oder Gruppen zu einer Sozialstruktur (Gruppe, Verein, Unternehmen, Partei, Gesellschaft …), welche sich an optimalem Verhalten orientiert. Auf den Einzelnen bezogen, kann dies z.B. ein Menschen sein, der durch großes Charisma andere zu einem solchen Verhalten bewegen kann.

Quellen:

• Erpenbeck, J., & Brenninkmeijer, B. (2007). Werte als Kompetenzkerne des Menschen. Das Werde^© System: Erfassung der Kompetenz-Wert-Kombinationen von Personen. In V. Heyse & J. Erpenbeck, J. (Hrsg.), Kompetenzmanagement. Methoden, Vorgehen, KODE® und KODE®X im Praxistest. Münster: Waxmann.